Der Frühling ist da und wer kennt das nicht: man hat es total übertrieben beim Saatgutkauf! Man hat haufenweise Samen gepflanzt, die damals in den kalten, dunklen Winterzeiten bestens in einen theoretischen Bepflanzungsplan gepasst hatten und auf einmal: Stress. März ist da, überall fängt es an zu spriessen und zu sprossen. Doch selber weiss man gar nicht wo anfangen. Hier 3 einfache Tipps wie man bei der Aussaat den Überblick behält.
Balconybotanistas Situation war die folgende:
35 Pflanzen, null Überblick. Es wurde langsam Zeit auszusäen und ich hatte nicht die geringste Ahnung was wann und unter welchen Anzuchtbedingungen keimen würde. Bevor balconybotanista schon vor dem ersten Gärtneranfang die Lust verlor, überlegte sie sich eine einfache und effiziente Kategorisierung an die sich auch die faulsten Gärtner halten könnten. 🙂
Die Ergebnisse sind übrigens alle in der Tabelle ganz unten einsehbar (wer den folgenden, literarisch hochwertigen Text überspringen möchte, darf dies tun …. aber euch entgeht balconybotanistas einzigartiger Charme und Esprit).
Hier der Saatguthaufen auf dem die balconybotanista nach fanatischem Shoppingwahn plötzlich sass:
Kräuter und Salate:
- Melissa officinalis
- Thymus vulgaris
- Pimpernelle
- Koreanische Minze
- Petersilie
- Salbei
- Oregano
- Majoran
- Basilikum rotblättrig
- Basilikum griechisch
- Bohnenkraut mehrjährig
- Liebstöckel
- Rucola
- Löwenzahn
- Winterriesen
- Rote Gertenmelde
- Mischsalat
- Brunnenkresse
Gemüse:
- Birnenförige Zwiebel
- Zucchini "costates romanesco"
- Fleischtomate
- Mais Mergoscia
- Zucchini grün
- Radieschen
- 4-Kleinfruchttomaten-Mischung
- Hokkaidokürbis
- Karotte klein und dick 🙂
- Zuckererbse
- Karotte Gniff
- Kerbelrübe
- Paprika mild
- Chili Cayenne
1. Aussaat: was drinnen, was draussen?
Im ersten Schritt legte ich fest, welche Pflanzen ich im Inneren vorziehen sollte und welche ich direkt draussen säen würde. Das brachte erst mal grobe Ordnung in das Chaos – vor allem gab es mir gleich konkrete Aufgaben (aussähen – das hier – da rein - jetzt!) und nahm den Druck weg, den ich beim Anblick meiner ganzen Saatgutsäckchen verspürte. Balconybotanista fing an, so etwas wie einen Plan zu haben!
2. Wann soll was gesät werden?
Wann ist der richtige Zeitpunkt um etwas auszusäen? Die zweite Spalte meiner Aussaattabelle wurde der Zeit, bzw. dem Monat gewidmet, in dem meine Pflanzen ausgebracht werden sollen. Zu beachten bei meiner Tabelle: der Monat ist immer der frühest mögliche – also macht es nichts, wenn man ein, zwei Monate später dran ist… Das hat einerseits den Grund, dass die balconybotanista am Bodensee in der Stadt lebt – somit ist das Klima geeignet um die Saat früh auszubringen. Andererseits sind das auch die Zeiten, an denen ich neben der Arbeit noch am meisten Muse habe… und sollte ich wirklich für etwas zu faul sein oder was vergessen, hätte ich noch einen Puffer…
3. Licht oder Dunkelkeimung?
Die letzte entscheidende Frage ist die nach der Erdbedeckung. Ist für die Keimung Dunkelheit oder direkter Lichteinfall notwendig? Wenn dieser Faktor nicht berücksichtigt wird, gibt es «tote» Keimlingstöpfchen. Also muss geprüft werden, ob nach dem Einsäen von Samen nochmal eine Schicht Erde drüber kommt oder nicht. Das macht dann auch schon die dritte Spalte in meiner Ordnungstabelle aus.
Interessanterweise sind fast alle Kräuter Lichtkeimer oder es ist ihnen egal ob Licht oder Schatten, während die Gemüsearten fast alle Dunkelkeimer sind. Warum dem so ist werde ich an anderer Stelle auf den Grund gehen.
FAZIT
Neben Balkonplanung braucht es auch konkret für die Einzelschritte wie Aussaat, Anzucht, und ins Freie setzen der Pflanzen einen groben Plan, sonst endet das im Chaos. Einer der nächsten Schritte wird sein, eine Mischkulturtabelle für meinen Balkonbewuchs zu erstellen. Derzeit, keimen und spriessen die Pflänzchen noch vereinzelt – bald werden sie Nachbarn bekommen.
Also, hier meine fertige Liste an Pflanzen und ihren Aussaatbedürfnissen. Ich wünsche frohes Säen!
Mehr Grün auf Anthrazit!
